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Inga Dransfeld-Haase: Mentessas neuer Unternehmensbeirat im Interview

Inga Dransfeld-Haase, Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM), ist eines der prominenten Mitglieder des neu gegründeten Unternehmensbeirats von Mentessa. In diesem Interview teilt sie mit uns ihre Motivation, ihre knappe Freizeit mit einem Startup zu verbringen, sowie was sie über die Fähigkeiten der Zukunft hält

May 8, 2023
November 7, 2023
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1. Haben Sie schon Berührungspunkte mit Startups?

Seit nunmehr vier Jahren bin ich Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager*innen (BPM) und unter anderem Mitglied in der Jury für den HR Start-up Award. Dort erreichen uns jedes Jahr eine Vielzahl von Bewerbungen zu innovativen HR-Produkten, über die ich mich sehr freue und von denen ich viel lernen kann. Ich komme also oft mit unglaublich guten Gründer*innen in Berührung und bin mir der Bedeutung der Arbeit dieser noch jungen Firmen für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Zukunftsfähigkeit des Landes bewusst. Ich selbst hatte vor vielen Jahren schon einmal ernsthaft in Erwägung gezogen, für ein noch junges Start-up als HR Managerin tätig zu werden, um die Personalarbeit von Anfang prägen und eine für das rasante Wachstum flexible Organisation aufbauen zu können. Letztlich habe ich mich dagegen entschieden und das war auch gut so, denn das Start-up wurde schnell übernommen und in einen Konzern integriert.

2. Was hat Sie dazu bewogen, unserem Beirat beizutreten?

Das starke Team von Mentessa und die brillante Idee haben mich überzeugt. Meine knappe Freizeit möchte ich sinnvoll investieren und ich finde es spannend und bereichernd, mein Wissen und die Erfahrungen, die ich über Jahre als Managerin in Konzernen erlangt habe, an ein noch junges Unternehmen weiterzugeben. Wir bereichern uns gegenseitig und ich bin dankbar, ein Teil des Teams zu sein und schätze den Ideenaustausch.

3. Wie können erfahrene Top- Manager:innen von Start-ups profitieren und umgekehrt, indem sie Erfahrungen austauschen?

Top Manager*innen profitieren davon, dass Start-ups gezielt eine Fragestellung neu durchdenken und dafür innovative Lösungen und neue Produkte auf den Markt bringen, ohne in die Strukturen einer großen Organisation eingebunden zu sein. Geschwindigkeit in der Umsetzung, effizientes Arbeit mit viel Freiraum zum Ausprobieren sind gewichtige Vorteile von Start-ups. Sie helfen, großen Organisation sich weiterzuentwickeln und zeigen Ihnen Schwachstellen und blinde Flecken auf. Start-ups profitieren im Austausch davon, das sie testen können, ob ihr Produkt oder Service tatsächlich in der angebotenen Form benötigt wird und was genau die Anforderung der Unternehmen sind, um das Angebot möglichst einfach einführen zu können. Die Idee der Gründer*innen trifft dann oft auf rechtliche Anforderungen, Datenschutz, verschiedene Sprachen und viele Schnittstellen und das holt beide Seiten auf den Boden der Realität zurück. Insgesamt fördert der Austausch ein besseres gegenseitiges Verständnis und bringt die beiden unterschiedlichen Welten näher zusammen.

4. Neben der zunehmenden Rolle des
informellen Wissensaustausch, was sind Ihrer Meinung nach sonstige wichtige Themen in der Transformation der Arbeit?

Die wichtigsten HR Thesen 2023 haben wir als BPM zum Anfang des Jahres veröffentlicht, in denen wir -wie immer nach einem langen Diskussionsprozess mit unseren Mitgliedern- ausformuliert haben, was für die Transformation und die Zukunft der Arbeit maßgeblich sein wird. Die Themen ESG und Nachhaltigkeit liegen mir dabei besonders am Herzen, sowie der Dreiklang aus Recruiting, Purpose und Retention-Management gegen den Fachkräftemangel. Ich finde, dass Transformation war lange nur eine Projektion am fernen Horizont, nun ist sie plötzlich in aller Munde, spürbar und real. Ob Energie- oder Mobilitätswende - die bis Ende des Jahrzehnts ablaufenden Veränderungen sind für die deutsche Wirtschaft seit Zeiten der Industrialisierung beispiellos. Dabei wird für mich immer klarer: Transformation kommt nicht über uns. Sie wird von Menschen gemacht. Und gerade wir in HR gestalten sie selbst. Das heißt auch: Am Ende des Tages ist Transformation Handwerk. Es geht nicht um strategische Großvisionen, sondern um sehr handfeste Aufgaben wie die Professionalisierung interner Arbeitsmärkte oder eine systematische strategische Personalplanung.

5. Wie können Unternehmen ihre Mitarbeitende unterstützen, ihr Potenzial in der neuen Arbeitswelt zu entfalten?

Wichtig ist eine moderne Unternehmenskultur mit Führungskräften, die Mitarbeitenden als Menschen in den Fokus ihres Handeln stellen und ihnen auf Augenhöhe ohne Rücksicht auf die Hierarchie-Stufe im Unternehmen begegnen. Das gilt unabhängig von neuer oder konventioneller Arbeitswelt. Mitarbeiter*innen, die sich wertgeschätzt und ernstgenommen fühlen, denen zugehört wird und deren Vorschläge umgesetzt werden, erbringen bessere Leistungen und sind zufriedener. Freiräume und Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung sowie eine ausgeglichene Work-Life Balance sind ebenfalls Eckpfeiler einer unterstützenden Unternehmenskultur. In der Verantwortung der Führungskräfte liegt es, ihre Mitarbeitenden gut zu kennen und sie entsprechend ihren Stärken einzusetzen, zu fordern und zu fördern. Lebenslanges Lernen, Neugierde und Offenheit für Veränderungen sind unerlässlich, um in Zukunft das volle Potenzial der Mitarbeitende heben zu können.

6. Welche sind die Schlüsselskills, von denen Sie heute profitieren, die Sie am Anfang Ihrer Karriere nicht hatten und erst in der Arbeitswelt erlernt haben?

Geduld, Resilienz, Demut, Anpassungsfähigkeit und eine gute Zuhörerin zu sein habe ich im Berufsleben gelernt und arbeite immer weiter daran.

7. Welche Skills werden Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren zunehmende Bedeutung haben?

Zunehmende Bedeutung schreibe ich den Fähigkeiten kritisches Denken, Problemlösung, Kreativität, Neugierde und Innovationskraft zu. Im zwischenmenschlichen Bereich werden
Empathie, Dialog- und Konfliktfähigkeit besonders gefragt sein. Die Transformation Geschwindigkeit wird nicht abnehmen und deshalb wird Resilienz ebenso wie digital literacy Hand in Hand gehen.

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