Möchten Sie Ihren eigenen Mastermind oder Ihre eigene Verantwortung Gruppe gründen? Ich bin seit vielen Jahren Teil solcher Gruppen und habe sie auch professionell für gleichgesinnte Führungskräfte moderiert, um deren persönliches Wachstum und Leadership-Entwicklung zu unterstützen. In einem früheren Beitrag habe ich erklärt, was ein Mastermind ist und warum es ein so wertvolles Instrument ist, um Ihr Business oder Ihre Karriere auf das nächste Level zu bringen. In diesem Artikel geht es jetzt um die Umsetzung: Was Sie beim Start Ihrer eigenen Gruppe beachten sollten – und was Sie besser vermeiden.
Hier sind sieben Schritte, mit denen Sie ein erfolgreiches Mastermind aufbauen und leiten können – inklusive Tipps zur Planung und zu typischen Stolperfallen:
1: Entscheiden Sie sich für die richtige Gruppengröße
Ich veranstalte Mini-Masterminds mit Gründer:innen in Zweiergruppen – ich nenne sie liebevoll „Founder Huddles“. Aber auch größere Runden mit 5 bis 8 Personen habe ich moderiert – mit einem strukturierteren Ablauf. Wenn es mehr als 8 werden, teile ich die Gruppe meist in kleinere Breakout-Sessions auf, damit alle genug Zeit haben, ihre Themen einzubringen. Für diesen Artikel konzentriere ich mich auf Gruppen von 5–6 Personen – das ist ein bewährtes Format. Mehr als 8 wird schnell unübersichtlich, weniger als 4 bietet oft zu wenig Perspektiven für echten Fortschritt.
2: Definieren Sie ein klares Ziel und eine gemeinsame Absicht
Jedes Mastermind verfolgt einen Zweck – machen Sie sich klar, welcher das bei Ihnen ist. Geht es um Wachstum? Feedback? Verantwortung füreinander? In meinen Gruppen geht es oft darum, ehrliches und unterstützendes Feedback zu ermöglichen, sodass alle gemeinsam wachsen können. Wir treffen uns über mehrere Monate hinweg und fokussieren uns pro Sitzung intensiv auf ein Thema eines Mitglieds.
3: Laden Sie die richtigen Leute ein.
Die Gruppe sollte sich auf einem ähnlichen Level befinden – beruflich wie persönlich. Es hilft, wenn alle an vergleichbaren Projekten arbeiten, zum Beispiel Produktgründer:innen, Führungskräfte in Tech, Eltern nach der Elternzeit oder Frauen in männerdominierten Branchen. Legen Sie gemeinsame Kriterien und Interessen klar fest.
Die Gruppe muss nicht homogen sein – im Gegenteil. Aber ein gemeinsames Fundament erleichtert den Austausch auf Augenhöhe.
4: Formulieren Sie einen klaren Teilnahmeaufruf
Schreiben Sie sich auf, wen Sie dabei haben möchten – und auch, wer vielleicht nicht so gut passt. Wenn Sie z. B. Berater:in sind und von einem sechsstelligen Umsatz in Richtung siebenstellig skalieren wollen, hilft es wahrscheinlich nicht, ganz neue Gründer:innen mit einem völlig anderen Fokus einzuladen.
Die Menschen in Ihrem Mastermind geben Ihnen Feedback zu Ihren wichtigsten Ideen. Das falsche Feedback zur falschen Zeit kann Sie ausbremsen. Ob Sie es Mastermind, Beirat oder einfach vertrauensvolles Netzwerk nennen – wer mit am Tisch sitzt, macht den Unterschied.
Verfassen Sie eine kurze „Rollenbeschreibung“ für die Art von Menschen, die Sie suchen. Teilen Sie sie mit Ihrem Netzwerk und starten Sie Gespräche darüber, wie Ihr Mastermind aussehen könnte.
5: Setzen Sie ein klares Start- und Enddatum
Viele Gruppen verlaufen sich, weil es kein klares Ende gibt. Ich empfehle mindestens 6 Monate. Eine 12-Monats-Serie mit geplanter Pause funktioniert ebenfalls gut. Wichtig ist: Kommunizieren Sie Start und Ende von Anfang an klar.
6: Finden Sie einen regelmäßigen Rhythmus
Alle zwei Wochen ist oft ein guter Takt – wöchentlich ist für viele zu intensiv, monatlich funktioniert gut bei langfristig angelegten Gruppen. Halten Sie einen festen Tag und eine feste Uhrzeit ein – das spart Energie und Abstimmungsaufwand.
7: Legen Sie Tools und Struktur fest
Treffen Sie sich persönlich oder virtuell? Gibt es eine:n Moderator:in oder rotiert die Leitung? Welche Tools nutzen Sie zur Planung, Dokumentation und Kommunikation? Für Online-Masterminds nutze ich gerne ein gemeinsames Notion-Board, einen fixen Zoom-Link und ein rotierendes Moderationsmodell – so übernimmt jede:r Verantwortung.
Legen Sie gemeinsam eine einfache Agenda fest – zum Beispiel ein Check-in, ein Deep Dive, Feedback und nächste Schritte. Je klarer der Ablauf, desto mehr Vertrauen und Mehrwert entstehen mit der Zeit.
Warum Masterminds heute wichtiger sind denn je
Führung ist oft schnelllebig und einsam. Masterminds schaffen einen seltenen Raum für Reflexion, Unterstützung und gemeinsames Denken. Richtig aufgesetzt, werden sie zum echten Motor für persönliches Wachstum und berufliche Durchbrüche.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ein Mastermind zu starten: Tun Sie es mit Klarheit. Gestalten Sie es bewusst. Und vor allem – holen Sie sich Menschen ins Boot, die Sie herausfordern und stärken.